Ein Weg zur grenzenlosen Weite des Bewusstseins
Non-duale Meditation führt dich über die gewöhnliche Meditation hinaus - in die grenzenlose Weite, wo die Trennung zwischen Meditierendem und Meditation verschwindet. Es ist die Erfahrung des reinen, offenen Gewahrseins jenseits aller Konzepte.
Anstatt dich auf ein Objekt zu konzentrieren, erkennst du das bewusste Gewahrsein selbst als deine wahre Natur. Diese Praxis öffnet die Tür zu tiefer innerer Freiheit und einem Leben in natürlicher, müheloser Präsenz.
Der Weg erfolgt in vier aufeinander aufbauenden Stufen...
Ein vollständiger Kreis des Erwachens
Shamatha: Innere Ruhe und Sammlung entwickeln
Vipashyana: Leerheit, Offenheit und Raumhaftigkeit erkennen
Einblicke: Erkennen der wahren Natur und Entspannung in das, was nie gefehlt hat
Integration: Leben aus der wunderbaren, wohlwollenden, wissenden, wortlosen, wachen, widerspiegelnden, Zeitlosen Weite
Shamatha - Innere Ruhe und Sammlung
Shamatha lässt sich auch als "Ruhiges Verweilen" übersetzen. Man verweilt ruhig bzw. still – also nicht abgelenkt vom konstanten Strom von Gefühlen und Gedanken. Dies erreicht man durch Sammlung um ein Objekt: die Atemwelle, der Gedankenstrom, etwas was man wertschätzt, Visualisierungen, Mantras, etc. Dieses sogenannte objektgebundene Shamatha leiht sich faktisch Stabilität vom beobachteten Objekt aus und erzeugt einen Feedback-Loop, der den gesamten Organismus (Körper & Geist) beruhigt.
Verweilen bedeutet, dass alles, was im Moment in der Erfahrung da ist, zugelassen, dagelassen und losgelassen wird – ohne Eingriff, ohne Reinzoomen, ohne Festkleben. Mit einer Ausnahme: Das Meditationsobjekt ist unser Anker, den die Aufmerksamkeit greift, zoomt und sich daran festklebt.
Im Verlauf der Übungen wechselt man zu objektlosem Shamatha. Objektloses Shamatha nimmt die Stabilität der wachen Weite selbst als Objekt – ex experientia: das, was den Hintergrund, die Zwischenräume und den Kern all der Gedanken und Gefühle bildet, die "dir" passieren. Man könnte auch sagen, man nimmt den wissenden Raum, den Container, das Gewahrsein selbst als (Nicht-)Objekt.
Dies klingt nicht nur kompliziert, sondern ist es anfangs auch, weswegen wir den Zwischenschritt des objektgebundenen Shamatha gehen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist einfacher, sich auf ein Objekt zu fokussieren, da uns das ab dem Kindergarten antrainiert wurde. Außerdem kann diese Art zu meditieren spezielle Bewusstseinszustände hervorrufen, wie z.B. die Jhanas (Vertiefungen). Dieser Vorteil ist allerdings auch der größte Nachteil von objektzentrierter Meditation: Diese Sonderzustände sind nicht notwendig, um zu erwachen oder Befreiung zu erlangen. Sie können im schlechtesten Fall ein langer Umweg werden.
Der größte Vorteil objektloser Sammlung ist die Vorwegnahme von Rigpa (Wissende Weite). Wir üben faktisch von Anfang an, dort zu ruhen, wo wir "enden" wollen. Und dies klingt, als müsste man verdammt hart dafür praktizieren... Allerdings ist die Weite die grundlegendste Natur der Erfahrung. Sie ist da, bevor wir praktizieren und nachdem wir meditiert haben. Sie ist von Natur aus stabil, ruhig und gleichmütig. Sie ist das, was man konstant sucht, obwohl sie bereits immer präsent ist.
Vipashyana - Leerheit, Offenheit, Raumhaftigkeit
Nachdem wir Stabilität erlangt haben und eine gewisse Ruhe die Meditationspraxis durchzieht, werden automatisch hartnäckigere Gedanken und Gefühle erscheinen. Manchmal die Gefühle und Gedanken der unmittelbaren Vergangenheit oder der naheliegenden Zukunft – z.B. der heutige Arbeitstag oder der morgige Freizeitplan. Manchmal grundlegendere Überzeugungen, Annahmen und Anschauungen über uns selbst hier drinnen und die Welt da draußen und ihre entsprechenden emotionalen Reaktionen darauf. Letztlich auch Einsichten in den Aufbau von Wahrnehmung an sich (Zeit, Raum, Propriozeption, Fraktale, Grundlosigkeit, etc.).
Wie hängt dies mit Leerheit, Offenheit und Raumhaftigkeit zusammen? Je mehr Widerstände, Blockaden und Verdinglichungen erscheinen und durchschaut werden, desto offener und raumhafter wird unsere Erfahrung. Je weniger Energie also in die Verdinglichung von Subjekt und Objekt geleitet wird, desto mehr Energie wird frei, die ins Erleben von Ungetrenntheit der gesamten Erfahrung fließt. Potenzial, statt "Ich bin halt so!".
Vipashyana könnte man auch als "Klar Sehen" oder "Unmittelbares Verstehen" übersetzen. Wir nehmen also alle erscheinenden Objekte an und lernen ihre transparente Erscheinung klar zu sehen. Wir erfahren wieder und wieder und wieder, wie flüchtig und nebelhaft sie sind. Wir verstehen unmittelbar, dass die Dingheit von Objekten nicht gegeben ist, sondern ähnlich wie ein Meditationsobjekt durch Wiederholung kurz verdinglicht werden kann, bevor es wieder verschwindet. Alle Phänomene auf Leerheit zu untersuchen, das ist Vipashyana. Viele Praktiken führen zu eben dieser Entdinglichung der Dinge.
Die mächtigste Verdinglichung ist das Zentrum. Unser Selbst. Das Ich. Das Ego. Das Subjekt. Es webt diesen kontinuierlichen Strom von Gedanken, Emotionen und Reaktionen zusammen in eine kohärente Lebensgeschichte. Es arbeitet dabei sehr subtil und unbemerkt, bis jemand unsere Erinnerungen, unsere Lebensweise, unsere Agenda, unsere politischen Überzeugungen, unseren Glauben oder ähnliches bestreitet, kritisiert und diffamiert. Der größte Widersacher findet sich dabei selten in der Außenwelt, sondern der Mensch hat die – für sich genommen wunderbare – Fähigkeit, sich selbst, getarnt als jemand anderes, als Gedanken gegenüberzustellen und sich herabzuwürdigen oder aufzublasen.
Durchschaut man auch nur für eine einzige Sekunde dieses Spiel, nennt man das Erwachenserlebnis. Manche verlieren diesen Moment wieder aus den Augen, andere verbringen ihr restliches Leben damit, den Traum endgültig zu durchschauen.
Kurze Einblicke in die non-duale Weite
Die Menschen sitzen in einem Käfig und schauen die Gitterstäbe - ihre Gedanken & Gefühle - an, während die Tür weit offen steht. Die Weite und Offenheit sind furchteinflößend, da das Unbekannte, die Unwissenheit vorm Käfig wartet. Das Ego schreckt zurück. Der Beginn jedes spirituellen Weges schaut zwischen den Stäben nach Lücken. Aber in den Lücken ist nichts. Die Pause wirkt langweilig. Schau wieder die Gitterstäbe an ruft das Ego!
Irgendwann wird die Tür opak. Steht sie wirklich offen? Was ist da draußen? Wirkt wie Nichts. Schau weg! Aber irgendetwas drängt nach draußen. Man steht auf - schaut raus. Nichts! Aber dieses Nichts wird erfahren, also ist da wirklich Nichts? Doch da ist Erfahrung! Moment mal wer schaut gerade?! Schnell zurück in die Mitte des Käfigs - Gitterstäbe anschauen! Gewohnheit, Stabilität, Sicherheit... Ah...schön... Man schaut zum Boden. Der Boden bodenlos! Nur grundloses Licht. War da nicht mal Festigkeit oder Gitterstäbe?! Wo ist der Boden hin?! Fallen, unendliches Fallen... das Ego schreckt zurück... Zurück im Käfig.
Wie viele Jahre bin ich in diesem Käfig? Wie oft wurden die Stäbe getauscht? Wieso erinnere ich mich nicht mehr an all die alten Stäbe? Wer erinnert sich? Wer schaut gerade? Bedingungsloser Boden... Wieder fallen.... Man schlägt nie auf! Ich wollte doch durch die Tür! Zurück im Käfig. Üben aufzustehen, durch die Tür zu gehen - Wille, Intention, Meditation. Die Stäbe wirken transparent. Was ist oben? Oh ungehindertes fließendes Licht fällt ein. Einfall: Klettern? Unmöglich! Die Stäbe sind glitschig dann nebelhaft. Und wieder ist da nur Offenheit. Niemands Wille. Niemands Intention. Niemands Meditation. Wer schaut?
Plötzlich außerhalb des Käfigs. Befreit. Zurückschauend. Wer sitzt da im Käfig? Nachprüfend. Zurück im Käfig. Wer schaut? Gedanken- und Gefühlsgewitter. Loslassen. Befreit. Offene Weite. Richtungslos. Zeitlos. Käfiglos. Todlos. Losgelöst.
Leben aus der verkörperten Weite
Die Weite wird in unserer formalen Meditation geübt und in unserem Alltag perfektioniert. Alle Einsichten der Meditation bleiben ergebnislos, wenn wir ach so wach, ruhig, offen, gelassen, positiv und raumhaft auf dem Kissen sind, aber die Weite am Tag und in der Nacht vergessen. Wenn wir nur über sie reden und nachdenken, statt sie zu erkennen und hinein zu entspannen, wird sie nur ein weiteres Objekt.
Die Weite bleibt unauffindbar für den Geist, da sie dem Geist erst Raum gibt. Selbst die Weite selbst wird zum Hindernis, wenn wir sie verdinglichen und als absolut nehmen – die Erscheinungen verteufeln, statt zu erkennen, dass jegliche Form und jegliches Phänomen aus der Weite geboren wird, aus Weite besteht und dahin zurück stirbt. Die Tradition nennt dies die Untrennbarkeit von Leerheit und Form.
Wie beschreibt man nun die unbeschreibbare Weite? Welche Qualitäten könnte man ihr geben, wäre sie in Worten zu begreifen?
Eine subtile Problemlosigkeit, ein Hauch Glückseligkeit, ein generelles Alles-ist-okay prägt die Erfahrung.
Etwas, was allem – unterschwellig wie intensiv, Licht und Schatten, angenehm wie unangenehm – Raum gibt, könnte man als bedingungslos liebend beschreiben.
Die Objekte der Wahrnehmung werden klar erkannt. Gefühle, Gedanken, Persönlichkeiten, Farbe, Form, etc. – alles wird gewusst in dem Moment des Auftretens.
Dabei braucht man die auftauchenden Phänomene nicht zu benennen, zu analysieren und zu verifizieren. Als würdest du jemanden treffen, den du schon ewig kennst.
Die Weite ist nie schläfrig oder dumpf. Selbst im Tiefschlaf kann man die Weite sein, während der Geist träumt und der Körper schläft. Wer weckt dich, wenn du einen unbekannten Ton in der Nacht hörst? Dein Ego?
Alles erscheint wie Reflexionen in einem Spiegel. Traumhaft, aber trotzdem aus/als Weite geboren. Du siehst immer die Reflexionen und nie den Spiegel. Leerheit und Form gleichzeitig.
Es fühlt sich an, als wäre die Weite schon immer da und würde nie vergehen. Anders ausgedrückt: Es ist sinnlos, über den Anfang oder das Ende der Weite zu spekulieren. Die drei Zeiten von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft können zwar verdinglicht und angewandt werden, aber Erfahrung findet in der vierten zeitlosen Zeit (Turiya) statt.
Sie wirkt grenzenlos und unbegrenzt. Alles passt komplett in sie hinein. Sie ist die Erfahrung selbst. Und wo finden Körper, Geist, Gehirn und Universum statt, bevor sie konzeptualisiert werden?
Biografie
Meine Familie nennt mich Manuel, meine Freunde Del, mein Meister Losang Dhondrup, meine Schwägerin Mehmet und meine Katze Miau.
Doch was befindet sich hinter, über, vor, neben, unter, zwischen diesen Namen? Wer steckt inmitten, abseits, unweit, jenseits, diesseits, innerhalb dieser Form? Und seit wann?
Ob nach Santiago de Compostela oder aufs Everest Basecamp, ob Goenka Style Vipassana Retreats in Triebel oder Culadasas TMI in der Wüste Arizonas, ob Systematisches Studium des tibetischen Buddhismus in Hamburg oder durchkämmen der Theravada Literatur, ob im buddhistischen Disneyland in Lumbini oder im Tempel seiner Heiligkeit in Dharamshala, ob im śmaśāna in Tarapith oder im Dunkelretreat meditierend, ob in den Jhanas absorbiert oder das universelle Mandala konstruiert, ob Unterweisungen von Geshe Pema Samten oder Michael W. Taft, ob virtuell oder offline, ob als leerer Urgrund schauend oder frei fließend als wunderbare Weite…
Man durchforscht die ganze Außenwelt und den gesamten inneren Kosmos, auf der Suche nach dem offensichtlich verborgenen Geheimnis: Wer bin ich hier & jetzt
Ganz nach deinem Geschmack
Trotz der endlichen Anzahl von Geisteszuständen und Emotionen hat jede/r individuelle Fähigkeiten und braucht speziell zugeschnittene Techniken, Methoden und Handlungsrichtungen, um dem eigenen Erleben gerecht zu werden. Ob 10, 30, 60 oder 90 Minuten – jeder kommt in seiner Eigenzeit zum Ziel.
Für Anfänger bevorzuge ich es mit Shamatha („Ruhiges Verweilen") zu beginnen, um die umherspringende Aufmerksamkeit zu stabilisieren. Dies bietet eine wunderbare Grundlage für tiefer gehende Erforschungen des Geistes und das Auflösen von Hindernissen mit sogenanntem Vipassana/Vipashyana („Einsicht"). Mit sehr erfahrenen Schüler:innen, die bereits Erwachenserlebnisse hatten, praktiziere ich mit Techniken aus dem Dzogchen, Mahamudra oder Tantra, um die Tiefe der Leerheit zurück zu bringen in jegliche Form des gewöhnlichen Alltags – der so gar nicht mehr gewöhnlich erscheint, sondern füllig, lebendig, offen und weit.
Mein Herzensanliegen ist es, dich auf deinem Weg zu begleiten, bis du selbstständig in die Tiefe deiner eigenen Praxis findest und aus der natürlichen Weite heraus lebst. Du bist dir selbst der beste Lehrer, denn wer kennt deine Fertigkeiten, Schatzkisten und Hinterhöfe besser als du selbst? Manchmal braucht es nur einen sanften Schubser bis man wieder im Fluss ist und wenn die Geistesschulung doch wieder stagniert kommst du vorbei.
Um möglichst umfassend von meinem Wissen und meinen Fertigkeiten zu profitieren, solltest du mindestens 10 Minuten an 5 von 7 Tagen die Woche meditieren. Du hast mehr Zeit? Gut, solange die Freude mit der Intensität schritthält. Du hast weniger Zeit? Komm zu mir, wenn du dir mehr Zeit gönnen kannst.
Denk daran: 10 Minuten kann man auch vierteln, allerdings sollte man anfangs das unbekannte Gewässer erforschen, bevor man einen Kopfsprung wagt. Erstmal geduldig beobachten, eine Stelle zum Hineinlaufen finden, spitze Steine und scharfe Korallen meiden. Dann ganz entspannt hinausschwimmen und immer tiefer und weiter hinabtauchen, um die Wellen, Strömungen, Lebewesen und den Grund kennenzulernen. Hat man sich eine klarere Erfahrung vom Ozean geschaffen, kann man furchtlos hineinspringen – irgendwann sogar von einer Klippe bei Sturm.
Unser erstes 30-minütiges Treffen ist selbstverständlich kostenlos. Ich arbeite online über Zoom. Neben Einzelsessions biete ich auch Gruppenkurse an – schreib mir einfach für mehr Details.
Mudita Manuel
Bezugnehmend auf den SWR-Bericht über die unbekannten Gefahren der Achtsamkeit:
Mehr Menschen meditieren heute regelmäßig – ohne Lehrer – nur mit einer App oder zur Entspannung auf der Arbeit. Dabei wirst du oft nicht darüber aufgeklärt, worauf du dich einlässt und es werden unrealistisch positive Erwartungen geschürt. Manche bekommen schlechte Anleitungen von schlecht ausgebildeten Lehrern oder werden auf Retreats konfrontiert mit Konzepten wie der Vergänglichkeit oder der Leerheit von Selbst & Welt. Ohne befriedigende Verknüpfung mit der eigenen Lebenswelt oder ausreichende Erläuterung.
All dieses Draufzeigen auf tiefe Einsichten kann einhergehen mit längeren oder kürzeren Phasen der Verwirrung, Haltlosigkeit, Furcht, Hoffnungslosigkeit, … kurzgesagt: destabilisierenden Zuständen. Die versprochenen Qualitäten von Entspannung, Achtsamkeit, Freude, Ruhe, Gleichmut und Frieden scheinen fern und man wünscht sich zurück ins alte Sein.
Wenn du dich in solch einer Situation wiederfindest – zögere nicht mich zu kontaktieren. Ich begleite gerne deinen Weg, falls du (auch ergänzend zu deiner Therapie) einen erfahrenen Lehrer benötigst, der die Schatten kennt und zusammen mit dir ausleuchtet. Man kann keine Einsichten löschen, man kann sie aber integrieren. Paradoxerweise führt der ganze Pfad des Erwachens durch diese Dschungel, Wüsten, Dornengestrüppe und Haifischbecken – aber auch über Blumenwiesen und saftigste Graslandschaften. Am Ende steht endlose Präsenz oder wie ich gerne sage: wortlose, wissende, wache Weite.
Metta Manuel
Lass uns gemeinsam deinen Weg erkunden
Lass uns gemeinsam deinen Weg erkunden